Ab welchem Zeitpunkt man über eine Operation bei Schlafapnoe nachdenken sollte
Das sind die Gefahren eine obstruktiven Schlafapnoe
Schnarchen ist nicht nur ein unangenehmes Symptom für denjenigen der es auslöst und eventuell im selben Raum Schlafende, es ist auch eine Gefahr für Leib und Leben. Millionen von Menschen in Deutschland leiden unter der obstruktiven Schlafapnoe. Ursache ist eine Verengung der oberen Atemwege. Diese Verengung führt nachts zu Atemaussetzern. Die Folgen dieser Atemaussetzer sind erhöhter Blutdruck und Puls. Somit kann eine dauerhafte Belastung durch die obstruktive Schlafapnoe dazu führen, dass der Betroffene einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleidet und im schlimmsten Fall verstirbt.
Weniger dramatische Folgen sind, dass man während der Schlafphasen nicht ausreichend regenerieren kann. Am nächsten Tag ist man müde, nur bedingt leistungsfähig und kann nicht sein volles Potenzial ausschöpfen.
Auf jeden Fall, ist die obstruktive Schlafapnoe eine Verminderung der Lebensqualität der Betroffenen und sollte in Angriff genommen werden. Verschiedene Methoden helfen, das Leiden zu lindern.
So läuft eine Operation bei Schlafapnoe ab
Vor jeder Schlafapnoe Operation steht eine Analysephase. Diese besteht erst einmal aus einer Diagnose. Diese muss ordentlich durchgeführt werden. Auf keinen Fall sollte eine Operation (egal welche) auf Verdacht durchgeführt werden. Eine Operation ist stets ein risikobehafteter Eingriff in den menschlichen Organismus. So eine durchzuführen, ohne die Ursachen für Beschwerden des Patienten aufgedeckt zu haben, bringt keinen Nutzen. Vor allem im Schlaflabor wird die Qualität des Schlafs analysiert. Der Verlauf der Schlafphasen, die Sauerstoffsättigung des Bluts, Puls und Atmung sind dabei wichtige Eckpunkte. Auch dienen diese Daten zum Vergleich der Situation, nachdem der Patient operiert worden ist.
Ist die obstruktive Schlafapnoe eindeutig diagnostiziert worden, dann klärt ein Beratungsgespräch den Patienten auf, welche Möglichkeiten es zur Behandlung gibt. Viele Behandlungsmethoden behandeln nur die Symptome der Schlafapnoe. Operationen können aber die Ursachen beheben und somit die Situation des Patienten dauerhaft verbessern.
Zusammenfassend besteht die Operation daraus, den Unterkiefer und Oberkiefer nach vorne zu versetzen. Das vergrößert die Atemwege, verlagert Gaumen und Zunge nach vorne und ermöglicht somit ein leichteres Atmen. Die Operation ist mittlerweile Routine und wurde viele Male erfolgreich durchgeführt. Sie wird überwiegend als schmerzfrei beschrieben. Auch äußere Narben entstehen nicht, da die Eingriffe im Mundinnenraum geschehen.
Eine Alternative zu einer Operation ist die nächtliche Unterdruckbeatmung. Das Problem: Hierbei werden nur die Symptome, aber nicht die Ursache der obstruktiven Schlafapnoe behandelt. Einige Studien ziehen sogar die Wirksamkeit der Unterdruckbeatmung in Zweifel, was die Beseitigung des Risikos für Herzinfarkt und Schlaganfall angeht.
Operation bei Schlafapnoe – Ja oder nein?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Es geht immer darum, die Risiko-Nutzen-Kalkulation zu berücksichtigen. Je größer die Gefahren der Schlafapnoe für den individuellen Patienten sind (bis hin zum Tod), desto eher lohnt sich eine Operation. Gerade in Anbetracht dessen, dass diese Operation mittlerweile Routine ist (auch wenn keine Operation zu einhundert Prozent risikofrei ist) sollte man sie in diesen Fällen in Betracht ziehen.
Aber wie immer gilt: Dies ist hier keine medizinische Beratung, jeder Fall ist individuell zu betrachten und muss ausführlich analysiert werden. Konsultieren Sie deshalb stets einen Facharzt, bei Zweifeln lieber gleich einen zweiten, um sich eine zusätzliche Meinung einzuholen.