April 16, 2024

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Retention Management und Mitarbeiterbindung im demografischen Wandel

Retention Management und Mitarbeiterbindung im demografischen Wandel

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Was versteht man unter Retention Management?Anzeige

Rentention Management ist ein Begriff aus dem Englischen und versteht die Bemühungen von Arbeitgebern, die eigenen Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Diese Disziplin der Mitarbeiterbindung ist relativ neu. Früher wurde bereits versucht, Fluktuationen in Unternehmen gering zuhalten. Aber oft waren die Ergebnisse zufällig und nicht die Folge von systematisch verfolgter Mitarbeiterbindung. Verschiedene Instrumente zur Mitarbeiterbindung werden dabei unter dem Retention Management zusammengefasst und durch geeignete Maßnahmen umgesetzt.

Typisch sind dabei Aspekte wie:

  • Der Mitarbeiter muss das Gefühl haben, dass seine Arbeit sinnvoll und vom Unternehmen wertgeschätzt wird.
  • Nur wenn der Mitarbeiter an einer Entwicklung (persönlich und fachlich) teilhaben kann, wird er die Wahrnehmung haben, voranzukommen.
  • Menschen möchten an ihren Aufgaben wachsen. Nur wenn man Ziele und Maßnahmen anbietet und wie diese erreicht werden können, mit seinen Mitarbeitern definiert, werden sie an ihrer Arbeit wachsen.
  • Führungskraft und Personal müssen sich als Team verstehen. Hierarchien und Machtkämpfe sind zu vermeiden.
  • Belohnungen, sowohl monetärer als auch nicht-monetärer Art lassen den Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens teilhaben.

Gerade aufgrund des demografischen Wandels steht die Personalpolitik vor großen Herausforderungen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die negativen Auswirkungen auf die Unternehmen gering zu halten.

Warum ist Retention Management so wichtig?

Vor 100 Jahren waren Mitarbeiter stark austauschbar. Viele Menschen gingen Tagelöhner Arbeit nach, für die man nicht viel brauchte, außer einem gesunden Körper. Im Laufe der Arbeitsteilung und Globalisierung auf der einen Seite und der Technisierung auf der anderen Seite hat sich das Blatt gewandelt. Auch der einfache Mitarbeiter eines Automobilbetriebs ist mittlerweile ein hoch qualifizierter Spezialist mit mehrjähriger Ausbildung. Hinzu kommen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich der Angestellte in diesem Unternehmen angeeignet hat und die ein neuer Mitarbeiter erst einmal lernen müsste.

Dies zeigt das Problem auf, dass ein Angestellter nur mit hohen Kosten durch einen Anfänger ersetzt werden kann. Die Suche nach einem neuen Kollegen und deren Ausbildung verursachen erhebliche Kosten. Dazu bleibt das Risiko, dass man sich vor der Probezeit trennen muss, da die Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Verschärft wird das Problem noch weiter durch den Fachkräftemangel. Zunehmend mehr ältere Angestellte gehen in Rente und verlassen den Arbeitsmarkt. Es gibt aber nicht genügend junge Menschen, welche in die offenen Stellen eintreten können. Der Grund ist der demografische Wandel. Durch diesen demografischen Wandel verschiebt sich die Alterspyramide zuungunsten der Jüngeren.

Die Folge: Immer mehr offene Stellen müssen um zunehmend weniger Bewerber buhlen. Somit ist es eine der Aufgaben des Personalmanagements, die Bindung zu forcieren und zu unterstützen. Eine der Folgen ist, dass sich der Arbeitsmarkt bezüglich des Gehalts zugunsten der Arbeitnehmer verschiebt. Ein hohes Gehalt ist wichtig, aber nicht alles. Deshalb ist es nicht möglich, allein durch attraktive Gehälter eine hohe Bindung zu erreichen.

Die Arbeitnehmer, allen voran die Millennials und High Potentials, haben das erkannt. Hohe Gehaltsforderungen, geringe Arbeitszeiten, angenehme Arbeit und viele Mitarbeitervergünstigungen: Sie wissen, dass zufriedene Mitarbeiter wichtig für deutsche Unternehmen sind.

Es sieht auch nicht so aus, dass sich die Auswirkungen des demografischen Wandels abschwächen würden. Die Zuwanderung der letzten Jahre hat zwar den Mangel an Arbeitskräften bei einfachen Arbeiten etwas abgeschwächt, aber Fachkräfte sind nach wie vor Mangelware.